Plötzliche Teilnahme an Rallye „Harghitei“ bis hin zu Motordefekt…

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Tag 3: Arad (Ro) – Lacul Rosu (Ro)

Wieder haben wir einen weiteren ereignisreichen Tag erlebt. Gestartet haben wir mit einer warmen Dusche im Autohof bei Arad. Um 07.30 Uhr sind wir losgefahren in Richtung Timisoara. Kurz darauf war die Autobahn gesperrt, eine Umleitung hat uns ca. eine halbe Stunde über die übelste Schotterpiste mit extremen Schlaglöchern geführt.

Danach war die Strasse wieder einwandfrei und wir sind zügig vorwärts durch unzählige Dörfer gefahren. Was uns speziell aufgefallen ist, dass viele der Dorfbewohner vor ihren Häuser sitzen und dem Verkehr zuschauen. Als wir durch die Dörfer fahren wird uns zugerufen und gewinkt, ja sogar einzelne Damen in typisch-rumänisch farbigen Kleidung tanzen für uns. Dies hat uns dazu bewogen in einem nächsten Dorf anzuhalten und an Kinder Baseballmützen und Schokolade zu verteilen. Dafür wurden wir spontan mit einem rumänischen Schnaps und feinem Holundergetränk verwöhnt.

Nach weiteren Dörfern sind wir dann mitten in einer «echten» Rallye als Teilnehmer «ausser Konkurrenz» mitgefahren. Wir trauen unseren Augen nicht, als wir feststellen, dass durch die Dörfer die Rallye «Harghitei» führt. Aus diesem Grund fahren wir eine grosse Schlaufe, was uns zusätzlich zweieinhalb Stunden Fahrzeit beschert.

Auf diesem Umweg erfüllen wir einen weiteren Wunsch-Kilometer. Danach sind wir in der dunklen Nacht – es ist bereits 22.10 Uhr – fahren wir über die Gebirgskette der Karpaten. Bei der SELMA machen sich plötzlich komische Geräusche hörbar. Einen kurzen Motoren-Check weist auf den Turbo hin. Mit verlangsamter Fahrt befahren wir eine weitere Hügelkette mit vielen engen Kurven und vielen Schlaglöchern. Auf der Passhöhe steht die SELMA wie aus dem Nichts im dichten Nebel eingehüllt. Es stell sich schnell heraus, dass dieser Nebel eine weisslich-ölige Nebelwolke ist. Zu unserem Glück gleich einige Meter weiter ist ein Parkplatz des Touristenparks Lacul Rosu. Nach einer intensiven Diskussion – ob weiterfahren, die SELMA an die Abschleppstange anhängen oder hier übernachten entscheiden wir uns aus Vernunft für das Letztere. Denn wir sind doch schon knapp 15 Stunden unterwegs.

Also schlafen wir hier in der Pampa von «Niergendwo» rund 53 Kilometer vor unserem Ziel, dem Waisenhaus in Piatra Neamt. Die Ironie des Schicksals ist, dass wir uns alle ja auf ein «richtiges» Bett gefreut haben. Dieses muss wohl oder übel noch etwas auf uns warten… 🙂

Kurzes Fazit:

Auch der dritte Tag lief grundsätzlich wie am Schnürchen so, dass wir doch noch an einer richtigen Rallye mitgefahren sind, wenn auch ausser Konkurrenz. Das geplante Etappenziel mit dem Einfahren ins Waisenhaus in Piatra Neamt haben wir, mit der Motoren-Panne von SELMA, klar nicht erfüllt. Enttäuscht sind wir nicht, sondern gespannt, wie schnell wir die SELMA wieder Flott kriegen.

Nach diesem öligen Gestank der SELMA müssen wir uns mit einem kühlen Bier auf klare Gedanken bringen und anschliessend hier in der Pampa von «Niergendwo» am Kissen horchen. Danke SELMA. 🙂

Wunsch-Kilometer: 17 Hampelmänner in Dreiecksform

Dein Judo goes Orient – Team

2 Gedanken zu „Plötzliche Teilnahme an Rallye „Harghitei“ bis hin zu Motordefekt…“

    • Selma ist in guten Händen (so hoffen wir). Sie steht momentan in einer Garage in der Nähe und wir haben Zeit, die Hilfsgüter in Rumänien zu übergeben. Heftpflaster sollte wir also keine brauchen.
      Viele Grüsse, JGO Team

      Antworten

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